Verweise Heft 1

Es tut sich was in der Arbeit an anderen Gesprächskulturen in den darstellenden Künsten. Wir wurden von Kolleg*innen inspiriert, sind in einen Austausch gekommen oder haben festgestellt, dass andere an sehr ähnlichen Dingen denken. Einige von ihnen haben wir als Gastautor*innen für unsere Publikation gewinnen können, andere wollen wir hier kurz vorstellen.

Zum Einstieg

Wer sich mit Feedbackmethoden beschäftigt, kommt am DAS Theatre (Master studiengang mit Fokus auf künstlerische Forschung) nicht vorbei, dessen Methoden auch für viele von uns Ausgangspunkt für eine weitere Beschäftigung waren. Wir empfehlen daher zum Einstieg in die eigene Auseinandersetzung “A Film about Feedback” von Jack Faber:

Vermittlungsformate und Nachgespräche neu denken

Verschiedene Akteur*innen zwischen Theorie und Praxis forschen an experimentellen Formaten der Kunstvermittlung. Die Entwicklung und Erprobung von Formaten jenseits von Podiumsgesprächen benötigt Zeit und Ressourcen, die Bildungsinstitutionen und kulturpolitische Interessensvertretungen nur selten zur Verfügung stellen. Stellvertretend möchten wir zwei Veröffentlichungen hervorheben, die über begleitete Testreihen Wissen erworben haben und für uns bemerkenswert sind.

Dokumentation des theoretisch-praktischen Abschlussprojekts von Studierenden der Zürcher Hochschule der Künste aus der Vertiefung Theaterpädagogik in Zusammenarbeit mit dem Theater Basel “ Publikumsgespräche neu erfunden” inkl. 5 Formatbeschreibungen,

Praktisches HandbuchZwischen Publikum und Bühne – Vermittlungsformate für die freien darstellenden Künstedes Performing Arts Programm Berlin.

Vermittlung als künstlerische Praxis

Da Vermittlungsformate oft auch die Zeit nach der Aufführung von Künstler*innen fordern, haben in den letzten Jahren vermehrt Theaterschaffende selbst die Gestaltung von Räumen übernommen, die einen Erfahrungsaustausch zwischen Künstler*innen und Zuschauer*innen vor, innerhalb oder nach der Aufführung ermöglichen. Hier stellen wir eine kleine Auswahl von Theatermacher*innen vor, die Vermittlung auch als künstlerische Praxis begreifen.

Turbo Pascal (Performance-Kollektiv, Konzeption von Gesprächs- und Kommunikationsformaten)

Kastenwesen (Performancegruppe, Kreation offener Räume des künstlerischen Austauschs)

Syndikat Gefährliche Liebschaften (Inszenierung irritierender Begegnungsräume im Übergang von Kunst, Gesellschaft und Politik)

Döge|Kallenbach (Entwicklung von installativen Begegnungsformaten mit Künstler*innen und Bürger*innen)

CHICKS* (freies performancekollektiv, Verknüpfung interaktiver und installativer Begegnungsformate)

Feedback in Produktionsprozessen

Probenbesuche und ein daran anschließendes Feedbackgespräch mit den Zuschauer*innen ermöglichen es Künstler*innen innerhalb ihres Produktionsprozesses, Assoziationen, Fragen und Gedanken des Publikums in den weiteren Prozess einzubeziehen. Doch wie kann wertschätzend über noch nicht fertige künstlerische Arbeiten gesprochen werden? Mit welchem Interesse werden solche Gespräche von wem initiiert? Beispiele für Reflexionsformate und Einblicke in die Gestaltung solcher Gespräche bieten diese zwei Akteur*innen.

melken-AG (Studentische AG Lehramt Darstellendes Spiel – Leibniz Universität Hannover, Gestaltung von Feedback- und Nachgesprächen)

Flugwerk (gemeinnütziger Verein für die Förderung von Kunst und Kultur, insbesondere Entwicklung neuer künstlerischer Reflexionsverfahren)